Die weißen Schalen in Leichtbauweise leiten den Blick der Passagiere in den darüberliegenden Außenkabinen weg von der Technik der Davits hin zum offenen Meer. Aufgrund der steifen Sandwichbauweise war eine rippenlose und glatte Formgebung möglich. Die CAD-gestützte Konstruktion und CNC-Fertigung vereinfachte auch die individuelle Anpassung der Einzelpanels an schräge und gekrümmte Randanschnitte sowie an Toleranzen des werftseitigen Stahlbaus. Die Panels sind ausschließlich mit einem Hochleistungsklebstoff auf den Stahlunterbau geklebt.

Die vorteilhaften Designmöglichkeiten mit faserverstärkten Kunststoffen verdeutlichen auch zwei Konstrukte, die im offenen Freizeit- und Sport-Areal beider Schiffe montiert wurden.

Die sogenannten Viking-Rohre führen in doppelt gekrümmtem Bogen harmonisch vom Schanzkleid eines Decks zum darunter liegenden Deck. Das Rohr mit einem Durchmesser von 500 mm und einer freien Länge von ca. 9 m wurde direkt aus dem CAD-Modell des Architekten abgeleitet und in CNC-gefrästen Formwerkzeugen hergestellt.

Die Verbindung von kreisbogenförmig angeordneten Masten einer Spielfeldabgrenzung wurde hier mit einem dekorativen Querbalken dargestellt, der die Krümmung der Mastenlinie deutlich macht und außerdem die Möglichkeit zum verdeckten Einbau von Spot-Scheinwerfern bot. Der doppelschalige Balken ist aus steckbaren Segmenten aufgebaut.

Leichtbau auf den oberen Decks und hohe Korrosionsbeständigkeit lassen sich gerade bei Pool-Landschaften mit Faserverbundwerkstoffen vorteilhaft miteinander verbinden. Der hier gezeigte Treppenturm gibt der massiven Startplattform und dem Treppenaufgang der Wasserrutschenanlage eine ansprechende „Verpackung“.

Daten & Fakten

Auftraggeber: Meyer-Werft

Baujahr: 2000 – 2002

Reederei: Royal Caribbean International

Aufbauten: Abdeckungspanels für Rettungsboote, Viking-Endrohre, Dekorative Balken für Spielfeldabgrenzung, Treppentürme für Wasserrutschen

Projektbilder